Mittwoch, 27. April 2016

Bluse Verano.....

Eine Bluse ohne Knöpfe ist mir grundsätzlich schon mal sympathisch. Und da geht es nicht nur um das Knopflöcher nähen, sondern viel mehr um das Waschen und Bügeln. Ich bin kein großer Bügelfan, sehe aber schon die Notwendigkeit von glatter Kleidung ein. Es sieht ohne Falten und Knitter definitiv besser aus. Was ich beim Bügeln aber am meisten hasse, sind Knopfleisten, die erst mühselig aufgeknöpft werden, um das Bügelstück schön glatt und vernünftig auf das Brett zu bekommen, und die dann hinterher mühselig wieder verschlossen werden.


Deshalb bekommt das Schnittmuster "Verano-Bluse" von der lieben Julia (lillesol & pelle) schon einmal einen dicken Pluspunkt. Weitere Pluspunkte aus meiner Sicht: definitiv der tolle V-Ausschnitt und das doppellagige geschwungene Vorderteil. Ja, das Vorderteil wird tatsächlich zweimal gegengleich ausgeschnitten. Nur beim Anschauen des Schnittmusters habe ich auch erst gerätselt, ob dort nur im unteren Bereich ein Ausschnitt  irgendwie geschickt angenäht wird?. Aber nein, das Vorderteil besteht aus zwei Lagen Stoff.

 
Wo wir gerade beim Schnittmuster sind. Es gibt ihn als Papierschnittmuster. Ich bin ein totaler Fan von Papierschnittmustern. Hier sogar noch in Heftform mit einer ganz tollen ausführlichen Schritt-für-Schritt Anleitung mit Fotos.
 
 
Und das Beste: Innen beiliegend aus leichter Pappe eine Karte für Nähnotizen, liebevoll aufbereitet, die ich gleich genutzt habe. Ich lege alles, also meine abkopierten Schnitteile, den Schnittmusterbogen sowie die Nähnotizkarte schön wieder in das Heft und kann es wunderbar im Schrank in einem Zeitschriftensammler verstauen.
 
 
Ach so und jetzt noch mal die Hinteransicht: Die Bluse ist so geschnitten, dass sie hinten länger fällt (noch ein dicker Pluspunkt !) Für meine Körpergröße habe ich einfach in der Saumzugabe 3 cm zugegeben und es fällt wunderbar bis knapp über den Po. Perfekt.
 
 
Da der Göttergatte wieder so nett war, um mit mir die Fotos zu machen, enthalte ich euch auch den Rest der brauchbaren Fotos nicht und ihr könnt so noch ein wenig diese Bluse bewundern. Vielleicht bekommt der ein oder andere ja auch Lust sich noch ein schnelles unkompliziertes Sommerteil zu nähen.
 
 
 
 
 
Und ganz zum Schluß ein kleiner Wermustropfen: Sie sitzt an mir leider nicht perfekt, wie Ihr auf meiner Nähnotiz Karte vielleicht schon gesehen habt. Mir ist sie ein wenig zu groß, gerade im Brustbereich, wo das mit den Abnähern leider auch nicht ganz hinhaut. Der Stoff, den ich im Laden so toll fand, ist in Natura eher leicht grünlich, was auf den Fotos so nicht rüber kommt. Als ich dann mit meiner fertigen Bluse das erste Mal vor einem Spiegel stand, dachte ich nur: "Schwester Kirsten, in den OP, bitte!" Ja, ihr werdet lachen, aber durch den V- Ausschnitt und die grüne Farbe kam es mir wie ein OP Hemd vor. Okay, schreibt jetzt bitte alle einen Kommentar, dass das natürlich nicht so ist. Mag ja sein, das ändert aber leider nichts an meinem Kopfkino, dass ich doch hin und wieder an ein solches Bekleidungsstück denken muss.
 
Trotzdem ist es ein Nähwerk von mir, welches ich gern zeige und deshalb geht es damit auch ab zu all den anderen tollen Stücken, die es heute am Donnerstag sicherlich wieder bei RUMS zu bestaunen gibt.
 
 
Liebe Grüße, Eure Kirsten
 
 

Sonntag, 17. April 2016

Fashion Revolution day......

Nähen ist mein Hobby. Ich mache es gern, ich entspanne mich dabei, oft fluche ich auch, dann bin ich wieder stolz und mit jedem neuen Schritt lerne ich etwas dazu. Nähen bedeutet für mich, dass ich mit meinen eigenen Händen ohne fremde Hilfe Sachen schaffen kann, die toll aussehen, die ich gern tragen mag, mit denen ich anderen eine Freude machen kann. Ich nähe, wann ich es möchte und ich nähe nur das, wozu ich selber Lust habe. Alle Nähstücke , die ich schaffe sind einzigartig und individuell. Ich sitze dabei sicher und geschützt in einem warmen Raum in einer mir geliebten Umgebung, fühle mich satt und zufrieden.


So geht es bei weitem nicht allen Menschen, die vor einer Nähmaschine sitzen. Am 24. April 2013 starben über tausend Menschen weil sie in einer Nähfabrik arbeiteten, weil sie es machen mussten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, weil sie keine Wahl hatten. Über 2000 Menschen wurden bei dem Einsturz einer Nähfabrik in Bangladesh verletzt und sind bis heute von dem Unglück gezeichnet. Weil sie nicht in einer geschützten und sicheren Umgebung saßen, weil die Produktion wichtiger war als die Sicherheit der Menschen.


Ich sitze mit einer schönen Tasse Kaffee in meinem sicheren Zuhause und schreibe diesen Beitrag. Weil mir das Schicksal dieser Menschen nahe geht. Ich habe mit dem Nähen nicht angefangen, um die Welt besser zu machen oder ein Zeichen gegen Ausbeutung und für Nachhaltigkeit zu setzen. Ich bin mit dem Nähen angefangen, weil es mir Spaß macht, weil es mich erfreut. Und ich blogge darüber, weil ich Freude daran habe, mich mit anderen über dieses Hobby auszutauschen. 

Und gerade deshalb, ist mir bewusst, dass ich in keinster Weise hier und jetzt eine Parallele zur Bekleidungsindustrie setzen kann. Ihr, die hier meinen Beitrag lest, habt mich wahrscheinlich in der großen weiten Welt des Internets gefunden, weil nähen auch ein Hobby für euch ist. Ihr wisst, wieviel Arbeit in einem genähten Stück steckt. Ihr wisst, was Stoffe und Materialien kosten und dass man kein T Shirt für zwei Euro fair und nachhaltig produzieren kann. Trotzdem können auch wir kurz innehalten und uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, wieviele Menschen, vor allem Frauen , jeden Tag an die Nähmaschine müssen, fernab der uns bekannten Arbeitsbedingungen. 

 
Das ist mein Beitrag zum Fashion Revolution Day 2016. Danke liebe Susanne, dass du uns immer wieder daran erinnerst und tolle Aktionen im Netz startest, die uns an Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen erinnern. Schaut mal hier. Auf ihrer Seite findet ihr weitere Beiträge zu diesem Thema.

Eure Kirsten 

Mittwoch, 13. April 2016

Tante Hertha, die Zweite....

Nach eins kommt zwei, oder auch Tante Hertha macht süchtig. Darum blieb es beim Probenähen nicht nur bei einem Exemplar, sondern das zweite Oberteil nähte sich danach fast wie von selbst. Nach meiner ersten Version aus superfeinem dünnem  Strickstoff war ich einfach auch nur neugierig, wie der Schnitt sich mit einem Jerseystoff verträgt. 


Gott sei dank hatte ich hier noch den tollen Jeansjersey von noshorganics, den ich mir bei Katrin aus dem Stoffbüro bestellt habe. Der schrie förmlich nach einem Raglanschnitt. Der Jersey ist etwas fester und quasi wie ein Doubleface. Das heißt man kann ihn von beiden Seiten verwenden. Und gerade das hat mich motiviert, ein Raglanshirt im Collegestil zu nähen. Die Arme sind aus demselben Stoff genäht, allerdings habe ich hier die linke Seite verwendet. 


Bei dieser zweiten Variante habe ich den Originalschnitt von Bine etwas abgewandelt. Und zwar habe ich den hinteren Bereich etwas gekürzt, so dass er nicht ganz so weit hinunterreicht, aber trotzdem den Allerwertesten gut abdeckt. 


Da sich die Tante Hertha so schnell nähen lässt, muss man aufpassen, dass man nicht sofort in Serienproduktion übergeht. Aber auch mal ehrlich, ab und zu muss man den Nähnerd in sich ja auch mal stark ausbremsen. So viele Pullover kann ich ja gar nicht anziehen.


Dass mich diese Tante Hertha mich fast die Nerven gekostet hat, haben alle aus der Probenähgrupe schon ertragen müssen. Die Covernähte wollten einfach nicht klappen. Einige Raglannähte habe ich dreimal aufgetrennt und wieder gecovert, irgendwann hatte ich einfach die Nase voll. Sie sind immer noch nicht perfekt. Aber das perfekte Kleidungsstück kennen wir ja sowieso nicht, oder?
 
 
Liebe Grüße, eure Kirsten 



Schnitt: Tante Hertha von echtknorke.de
Stoff: Jeansjersey grau von noshorganics aus dem Stoffbüro
verlinkt bei RUMS

 

 

 

Mittwoch, 6. April 2016

Tante Hertha, die Erste....

Das ist Tante Hertha. Na klar, kennt ihr ja jetzt schon alle, oder? Ist natürlich der Schnitt für diesen super tollen Oversize - Vokuhila - Raglanpullover. Die Person darin bin natürlich ich.

Tante Hertha ist übrigens verwandt mit Onkel Knorke. Wie? Na ja, Onkel Knorke ist ein trendiger Turnbeutel, den ihr sowohl als Schnittmuster als auch bereits fertig genähte Variante im Shop bei Bine (echtKnorke) erwerben könnt. Wie natürlich das Schnittmuster von der Tante Hertha auch ...... 
 
 
 
 
 
Ein super Schnitt, klar und übersichtlich, einfach und schnell zu nähen. Ihr könnt ihn Euch nach euren Bedürfnissen abwandeln. Geeignet ist er für weiche fließende Stoffe, wie leichter Strick oder auch Jersey. Er fällt locker, ist lässig, hinten länger als vorn und die Seitennähten verlaufen von der Seite in den Vorderbereich, was bei meiner Tante Hertha jetzt leider schlecht zu sehen ist.
 
 
Im Schnittmuster enthalten ist neben dem Halsbündchen auch ein Saumbündchen . Ich habe bei meiner Version einfach den Saum unten umgeschlagen und festgesteppt.
 
 
Bei unserer Fotosession im Wald war es noch nicht warm. Aber die Sonne schien seit langer Zeit mal wieder und es hat so richtig Spaß gemacht. Der Sohn spielte begeistert im Wald herum, mein Mann musste fotografieren. Und hat auch sehr oft auf den Auslöser gedrückt. Deshalb bekommt ihr hier auch eine ganze Reihe Bilder zu sehen.
 
 

 
 
 
 
 
Tante Hertha steht jedem und sie sehen alle irgendwie anders aus.
 
Schaut mal hier:
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Versucht es doch auch mal.
 
Liebe Grüße , Eure Kirsten
 
 
 
verlinkt bei MMM, AfterWorkSewing