Mittwoch, 21. November 2018

Hoodie Parka - der perfekte Mantel für ein Küstenkind

Das Schnittmuster für diesen Parka kommt aus Schweden. Die Skandinavier wissen einfach, was bequem und praktisch ist und dabei auch noch gut aussieht. 

Dieser Hoodie Parka von The Assembly Line ist schlicht, kommt ohne Schnick Schnack aus, ist mit seiner Kapuze und dem hohen Krageneinsatz absolut Outdoor- und Küstentauglich und zeigt mit seiner A-Line und den vorn in der Naht eingesetzten Taschen eine herrliche Lässigkeit. 



Ich war sofort von dem Schnitt begeistert, als ich ihn das erste Mal bei Silke von der Tillabox gesehen habe. Und sehr schnell stand fest, dass ich mir diesen Parka auch gern nähen möchte. Ob das ein Anflug von Größenwahn war? 

Ich weiß es  nicht, denn so viele Gedanken hatte ich mir um die Anfertigung und die Fertigkeiten im ersten Moment gar nicht gemacht. Da war einfach nur dieses spontane und überzeugende "Den muss ich auch haben"-Gefühl.



Aber dann fing ich an,  mir genauere Gedanken darüber zu machen. Welche Größe brauche ich? Aus welchem Stoff soll ich den Parka nähen? Meine Recherche auf der Homepage von The Assembly Line zeigte neben den Schnitten auch gleich die geeigneten Stoffe für die jeweiligen Projekte. Sehr praktisch. Aber dann blieb weiterhin das Problem mit der Größe, zumal es zu diesem Zeitpunkt die Schnittmuster nur in Einzelgrößen gab. Inzwischen gibt es die Schnitte auch in Mehrgrößen, was ich nur sehr begrüßen kann. 




Der Durchbruch zu diesem Projekt kam dann an einem Samstag nachmittag, als ich bei Nina in ihrem wunderbaren Laden in Hollenstedt zu Besuch war. Nina hatte sich den Mantel selbst schon genäht und ich durfte ihn einfach mal anprobieren (Nochmals vielen lieben Dank, Nina ). Und könnt ihr euch dieses Gefühl vorstellen, wenn man den Parka anzieht und sofort weiß - ohne in den Spiegel geschaut zu haben - ja, der ist perfekt, ich fühle mich so wohl darin. So geschehen, der Blick in den Spiegel hat es dann bestätigt und zack waren Schnittmuster und der passende Trench Dry Oilskin gekauft. Mit leerem Portemonnaie und viel Gepäck bin ich dann bei Nina weggefahren mit dem Wissen, das wird ein richtig gutes Nähprojekt, du musst jetzt "nur" noch nähen. Keine Zweifel, ob es die richtige Größe ist, keine Zweifel , ob der Stoff der Richtige ist, wirklich nur noch nähen.




Einfacher gesagt als getan, denn mit gefühlt hundert Schnittteilen ist dieser Parka doch ein ehrgeiziges und anspruchsvolles Nähprojekt. Aber auch da kann ich nur sagen, einfach die Ruhe bewahren. Alle Schnitteile sind super beschrieben und die Anleitung, auch wenn sie in Englisch ist, erklärt in einfachen und nachvollziehbaren Sätzen und vielen Skizzen, wie ein Teil nach dem anderen zusammengesetzt wird.

Das verhindert natürlich nicht, dass sich an der ein oder anderen Stelle trotzdem der berühmte Knoten im Kopf bildet und man überhaupt nicht mehr weiß, wie das jetzt gemeint ist. Davor ist, glaube ich, keiner bei solchen Projekten gefeit. Aber irgendwie und irgendwann geht es dann doch weiter und am Ende aller Tage ist auch so ein Mantel wunderbar genäht. 






Es bedurfte einer gewissen Hartnäckigkeit und Ausdauer und auch den Mut einfach mal wieder aufzutrennen. Aber am Ende entstand ein tolles Kleidungsstück, auf  das ich mächtig stolz bin und dass ich einfach nur gern trage. 



Schnitt: Hoodie Parka von The Assembly Line , genäht in Größe M
Stoff: Trench Dry Oilskin in Navy, gekauft bei Junidesign





Montag, 19. November 2018

Bentobag - wie aus einem einfachen Rechteck eine schöne Aufbewahrung wird

Ihr habt noch ein paar schöne Stoffreste bei Euch liegen? Diese sind bestens dafür geeignet, um daraus im Handumdrehen schöne Aufbewahrungen zu nähen.


Bei diesem Täschchen handelt es sich um eine Bentobag oder auch Origamibag genannt. Sie wird aus einem Rechteck genäht, welches vorher wie eine Origami Figur gefaltet und dann nur an zwei Seiten zusammengenäht wird. Wenn Ihr im Netz nach diesen Begriffen sucht, werdet ihr auf viele tolle Taschen und Anleitungen treffen. Ich habe diese Tasche nach einer Anleitung auf dem Bernina Blog genäht. Die Anleitung findet ihr hier.




Die Bento Bag kann in ganz unterschiedlichen Größen genäht werden, je nach Größe des Stoffes. Ich habe hier ein relativ kleines Rechteck von 60 x 20 cm genommen. Die Breite des Stoffes muss immer dreimal der Länge entsprechen. 

Wenn ihr so wie ich, zwei Stoffe verwendet, damit es innen auch schön wird und die Nähte nicht sichtbar sind, müsst ihr euch zwei Rechtecke in der gleichen Größe zuschneiden und an allen Seiten noch eine Nahtzugabe von 1 cm zugeben, also insgesamt zwei Rechtecke in der Größe 62 x 22 cm. Diese beiden Rechtecke werden dann mit den rechten (schönen) Stoffseiten zueinander gelegt und einmal rundherum mit einem Zentimeter Nahtzugabe umnäht. Lasst an einer Stelle eine Wendeöffnung. Durch diese Öffnung könnt Ihr dann euer Rechteck wenden, die Ecken schön ausformen, alles glatt bügeln und die Wendeöffnung schliessen.



Anschließend faltet ihr euer Stoffrechteck , so wie in der Anleitung gezeigt und schließt die zwei Nähte. Fertig ist Eure kleine Tasche.

Ich habe für diese kleine Strickaufbewahrung zwei Baumwoll-Leinen Stoffe verwendet, die mir Ulrike (LONeJo) zur Verfügung gestellt hat.  Diese habe ich vorher beide mit Bügeleinlage H200 verstärkt, damit das Körbchen etwas Stand hat.




Wenn ihr noch größere Stoffreste übrig habt, könnt ihr Euch nach diesem Prinzip auch ganz schnell wunderbare Einkaufstaschen nähen. Um einen Tragegriff zu erhalten näht ihr dann einfach die nach oben stehenden Ecken zusammen. Meine Einkaufs-Origami-Tasche könnt ihr euch gern hier anschauen.

Es macht riesig Spaß diese Taschen zu nähen und  neben einer tollen Restverwertung, sind sie auch ein klasse Geschenk , nicht nur für Weihnachten.




Werbung: Die Stoffe wurden mir für das Nähen eines Designbeispiels zur Verfügung gestellt.