Wenn die Blätter von den Bäumen fallen und man sich nach Tee und Kerzenschein sehnt, dann kommt auch wieder die Zeit, in der man gern Jacken anzieht. Schöne, wohlig warme Kleidung, die einem ein wenig das Gefühl nach Wärme und Geborgenheit gibt- Herbstzeit ist definitiv Jackenzeit.
Für mich ein guter Grund zum Widerholungstäter zu werden. Und so enstand kurz vor unserem Herbsturlaub in den österreichischen Alpen ein zweite "Eliza", ein alpenländischer Schnitt aus der Feder von Katrin aka Freuleins.
Für mich ein guter Grund zum Widerholungstäter zu werden. Und so enstand kurz vor unserem Herbsturlaub in den österreichischen Alpen ein zweite "Eliza", ein alpenländischer Schnitt aus der Feder von Katrin aka Freuleins.
Katrin hat diesen Schnitt ursprünglich für ihre Kundinnen in Walk mit Hirschhornknöpfen und offenkantiger Verarbeitung genäht, aber im Zuge ihrer Schnittmustererstellung zeigte sich, dass dieser Schnitt sich auch mit anderen Stoffen und Materialien schnell zu einer sehr vielseitigen Jacke entwickelte.
Meine erste Eliza habe ich aus einem Doubleface Sweat genäht, die ihr hier noch mal anschauen könnt. Aber schon damals schwebte mir im Kopf auch noch so eine alpenländische Variante aus Walkstoff.
Auch bei meiner zweiten Eliza habe ich mich wieder für eine kurze Version dieser Jacke entschieden, allerdings habe ich in der Länge soviel dazugegeben, dass sie mir bei meiner Körpergröße knapp über den Hintern geht. Die Höhe der aufgesetzten runden Taschen im Vorderbereich habe ich dabei entsprechend angepasst.
Und natürlich kam ich auch hier wieder nicht an meinem geliebten Grau vorbei. Stets dabei im Hinterkopf die Worte meines Vaters, der immer sagte: Grau sei keine Farbe. Und ich sie trotzdem schon immer geliebt habe, oder gerade deswegen?
Um es nicht zu trist erscheinen zu lassen, habe ich die Belege aus dem gleichen Wollstoff in staubblau gewählt. Die Beleg wurden von mir offenkantig verarbeitet, das bedeutet, dass ich die "unschönen" linken Seiten aufeinander gelegt und rundherum abgesteppt habe. Die Stoffteile werden genauso aufeinandergenäht, wie man sie an der Jacke sieht und nicht mehr gewendet.
Beim Annähen der Belege an die Jacke habe ich diese allerdings nicht passgenau auf die Schnittkanten gelegt, sondern den Beleg ca. eine halbe Nähfußbreite darunter hervor schauen lassen. Dadurch ergibt sich der schmale blaue Saum, der die Jacke einmal umrundet und sich auch an den Ärmelabschlüssen wiederfindet.
Kurz gezögert habe ich bei der Frage, ob ich die Jacke mit oder ohne Kapuze nähe. Denn ohne Kapuze gefiel sie mir bei der Anprobe sehr gut und betont den Jankerstil noch ein wenig mehr. Allerdings hatte ich noch genügend Stoff da und insgeheim bin ich ein kleiner Kapuzenjunkie. Daher war es auch tatsächlich nur ein kurzes Zögern und kein wirklich ernsthaftes Nachdenken.
Das man sich beim Nähen jedoch auch nach langer Zeit gern noch mal selbst überraschen kann, wurde mir mal wieder bewusst, als es um die Knöpfe ging. Ich habe schon öfter versucht ansehnliche Knopflöcher zu produzieren, zunächst immer auf einem Stück Probestoff. Und bisher war ich nie richtig zufrieden mit den Ergebnissen. Also war ich gedanklich auch bei dieser Jacke schon wieder bei dem Thema Druckknöpfe.
Allerdings weise ich bei bestimmten Dingen eine gewisse Beharrlichkeit aus und so versuchte ich mich erneut an dem Thema Knopflöcher - und das durch zwei Lagen Wollstoff. In Gedanken sah ich vor mir schon wieder ausgewellte Knopflöcher und war doch sehr erstaunt, als unter der Nähmaschine plötzlich ein ganz ansehnliches Ergebnis entstand. Und ohne lange zu überlegen, voller Adrenalin und strahlend wie eine kleine Schneekönigin, habe ich tatsächlich fünf derselben in die Jacke genäht. Den Rest könnt ihr euch vorstellen, immer wieder schaut man gern drauf und denkt: Wow, wieso klappt es denn nach gefühlten Millionen Versuchen, die nie zufriedenstellend waren?
Und so zeigte sich mal wieder in dem Ganzen Auf und Ab aus Frust und Erfolgserlebnissen beim Nähen, man sollte nie den Optimismus verlieren und Sachen, die nicht funktionieren solange versuchen, bis es klappt. Das sich dann anschließende Freudegefühl ist unbeschreiblich.......
Stoff: Wollfilz in hellgrau und staubblau von Stoff und Still
Schnitt: Jacke Eliza von Freuleins, genäht in Größe L, zum Beispiel hier erhältlich
verlinkt bei RUMS, 12ColoursofhandmadeFashion
Die Jacke sieht so kuschelig warm aus, perfekt für den kalten Herbst. Und natürlich ist grau eine Farbe, eine sehr schöne sogar ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Lee
Ganz schöne Idee mit den farbigen Belegen. Diese kleinen Details machen für mich immer den Reiz aus bei den selbstgenähten Sachen. Das ist dann genau das Tüpfelchen auf dem i, das den gekauften Sachen oft fehlt! Liebe Grüße, Britta
AntwortenLöschenwunderschön sieht die aus!! sowohl Farbe, als auch Stoff und Schnitt!! da kriegt man Lust, sich auch eine kuschelige Jacke zu nähen :)...
AntwortenLöschenSuper schön Deine Eliza!!!
AntwortenLöschenUnd dass Du mit der Nähmaschine die Knopflöcher hinbekommen hast, perfekt.
Da hat meine Nähmaschine gestreikt.
Übrigens, ich hatte auch kurz überlegt, ob ich den Wollfilz in staubblau nehme. Habe mich dann aber doch für das Petrol entschieden.
Liebe Grüße Katrin
Hey,
AntwortenLöschendeine Jacke ist sehr schön geworden. Eine interessante Idee, die Belege andersfarbig und versetzt anzubringen. Sieht hübsch aus :)
Liebe Grüße,
Jenny
Die Jacke ist richtig schön! ♥ Gefällt mir total gut. Sie seht dir ausgezeichnet. Vor den Knopflöchern hätte ich auch Respekt gehabt. Super, dass sie dann so toll geklappt haben.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Jenni