Mittwoch, 21. Februar 2018

Der praktische Alltagsbegleiter - eine Tasche mit viel Platz.....

Ich gehöre definitiv nicht zu den Hobbynäherinnen, die gern Taschen nähen. Ganz im Gegenteil, bisher habe ich mich selten an einem Taschenschnitt versucht und auch erst eine Tasche selbst produziert, die ich richtig vorzeigbar fand (könnt ihr hier sehen). 

Heute möchte ich Euch dagegen den Schnitt Jacktar von Merchant and Mills vorstellen, eine Tasche, die auch mich als nicht so leidenschaftliche Taschennäherin vollkommen in seinen Bann gezogen hat. 





Und nun fragt Ihr Euch, was an dieser Tasche denn so besonders istl?

Vielleicht ist es einfach dieser schlichte Schnitt, der auch ohne große Vorkenntnisse gut und einfach umgesetzt werden kann. Vielleicht dieser lässige Style, der durch das Material und den Lederriemen eine gewisse Wertigkeit bekommt. Oder weil sie einfach eine komfortable Größe hat, die diese Tasche für alle Lebenslagen qualifiziert und trotzdem schick aussieht. Der praktische Alltagsbegleiter schlechthin.



Das englischsprachige Schnittmuster könnt ihr hier in Deutschland zum Beipsiel in der Tillabox oder bei JuniDesign erwerben - den dazu passenden Oilskin Stoff (mit Öl beschichteter wind- und wetterabweisender Baumwollstoff) natürlich auch.

Ich habe mir das Schnittmuster und den Stoff zum Beispiel im Onlineshop der lieben Nina von JuniDesign , im Dezember letzten Jahres bestellt. Und ja, ich habe es mir selbst zu Weihnachten geschenkt. Denn diese Tasche ist kein Schnäppchen. 

Nur das Schnittmuster allein kostet knapp 17,- EUR. Da fängt der ein oder andere schon an zu schlucken. Wer dann auch noch den Baumwollstoff "Dry Oilskin" dazu bestellt und das praktische Kit mit allem weiteren Zubehör, wie den Lederriemen, die Nieten und die Ösen, der kann dann locker an die 70,- EUR ausgeben.





Da gibt es jetzt sicherlich diejenigen die sofort sagen, nie im Leben gebe ich soviel Geld für Material aus, um mir dann selbst eine Tasche zu nähen. Für das Geld  kann ich doch locker mindestens drei Taschen in einem Laden kaufen.

Und da gibt es sicherlich diejenigen, denen die Leistung zu diesem Preis wert ist. Weil sie ein hochwertiges, individuelles Einzelstück erhalten, welches selbst genäht wird und damit auch Erinnerungen und eine ganz besondere Bindung hervorruft.

Übrigens, wer hier mal einen kleinen Vergleich mit einer gekauften Tasche ähnlicher Machart und Güte machen möchte, dem empfehle ich einen Besuch auf der Homepage von Finkid. Finkid hat sich in seiner Unternehmensphilosophie für eine hochwertige Verbindung von einmaligem Design und cleverer Funktion verschrieben. Seit dem Frühjahr 2018 bieten sie auch Taschen in ihrem Produktangebot an. Schaut doch mal hier




Aber nun zurück zur Tasche. Sie besteht in ihrer Außenhülle tatsächlich nur aus zwei Rechtecken (Vorder- und Rückseite) und einem ovalen Boden. Bei der Innentasche, die genau identisch zur Außentasche genäht wird und nur in ihrer Höhe ein paar Zentimeter kürzer ist wegen des Saumstückes im Außenstoff als Kantenabschluss, wird auf einer Seite mittig ein breit verlaufendes Stoffrechtecke aufgenäht , dass mit zwei Teilungsnähten, drei ganz simple Innentaschen gibt. Die sind praktisch für die Aufbewahrung von Handy , Schlüssel und Portemonnaie, die sonst aufgrund der Größe der Tasche gern auf Tauchkurs verschwinden. Wer es lieber mag, dass die Innentaschen geschlossen sind, kann sich dort ein paar Druckknöpfe anbringen. 

Die Tasche, die im oberen Bereich mit einem Magnetverschluss geschlossen wird, ist mit zwei Handgriffen aus dem Außenstoff versehen und dem zusätzlichen langen Schulterriemen aus Leder.




Die Tasche misst vom Boden bis zur oberen Kante knapp 45 cm, vom Boden bis zu den Haltegriffen kommt sie auf eine Gesamtlänge von 55 cm. Das kann bei kleineren Menschen dazu führen, dass die Tasche, in der Hand getragen, gefühlt auf dem Boden schleift, oder wenn man sie mit dem Schulterriemen trägt, irgendwo an den Kniekehlen hängt. 

Da habe ich mit meiner Körperlänge von 180 cm überhaupt kein Problem. Bei mir ist sogar der Schulterriemen noch ein wenig länger als im Schnittmuster angegeben. Wie lang der Riemen bei Euch sein müsste, das probiert am besten selbst aus - zum Beispiel vor einem Spiegel, wenn ihr die Tasche soweit fertig genäht habt. 

Bei mir endet die Tasche, wenn ich sie mir über die Schulter hänge, mit dem Boden mittig auf Höhe der Oberschenkel. Ich kann bequem noch von oben mit den Händen in die Tasche fassen, ohne sie abnehmen zu müssen. Das ist für mich die perfekte und komfortable Größe, bzw. Länge.



Und zum guten Schluss, mein persönliches Fazit:

Ja, ich habe auch erst geschluckt, als ich die Preise für Schnittmuster und Stoff sah. 

Und nein, ich bin in keinster Weise enttäuscht worden, weder vom Schnitt, noch von der Qualität des Stoffes. Beides ist sehr hochwertig und das sage ich aus tiefster innerer Überzeugung und nicht weil mich dazu jemand animiert hat.

Und Ja, ich habe eine persönliche Bindung an diese Tasche, weil sie in einem wunderbaren Rahmen entstanden ist. Genäht habe ich sie an einem Wochenende Anfang Februar 2018 im Rahmen von Lüneburgnäht (wer sich für das Nähwochenende interessiert, kann hier bei Danie von "Prülla" etwas darüber lesen und viele Bilder anschauen) . Da diese Tasche gerade in vieler Munde ist, war ich natürlich nicht die Einzige, die Jacktar auf der tosew-Liste stehen hatte. Mit mir zusammen hat sich auch Paola von Pipa Pocoloco an dieses Projekt gewagt. Und wieviel Spaß hat das gemacht, zusammen mit ihr in Silkes Stoffladen in Lüneburg (Tillabox) noch über den geölten Baumwollstoff zu philosophieren, die schwere Wahl der richtigen Farbe zu treffen ( sie sind allesamt so schön, aber vier Taschen aus jeweils unterschiedlichen Farben des Oilskin überstieg dann doch ein wenig das Budget) . Schaut mal bei Paola  auf dem Blog vorbei, dort findet ihr eine tolle Version aus dem grauen Oilskin mit gelbem Innenfutter, eine traumhafte Kombination.

Ich bin rundum zufrieden und habe die Tasche mittlerweile schon oft im Einsatz gehabt. Der Stoff sieht immer noch schön aus, mal sehen ab wann sich dort eine gewisse Patina einstellt, und die Größe ist perfekt, um schnell noch ein paar Einkäufe zu erledigen oder Sachen zu verstauen.

Ob ich nicht noch eine aus dem wunderschönen senfgelben Oilskin gebrauchen könnte ? Nach , ich überleg mal .....


verlinkt bei RUMS













13 Kommentare:

  1. Ja, bei der Summe muss man schlucken. Ich gestehe auch, ich würde mir die Tasche ohne den Schnitt nähen weil ich glaube es auch so hinkriegen zu können. Aber was auf jeden Fall das Geld wert ist, ist der Oilskin. Ich habe selten so einen Stoff gesehen. Mein Rucksack ist täglich in Nutzung und sieht jeden Tag schöner aus. Ich glaube der wrd auch ewig halten. Und deswegen ist es das wert. Deine Tasche ist auf jeden Fall ein Hingucker und ich wünsche dir ganz lange viel Spaß damit.
    Liebe Grüße,
    Lee

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    1. Ja, ich denke, wenn man genau hinschaut, wird man eine Tasche dieser Art auch ohne Schnittmuster hinbekommen. Zumindest mit ein wenig Näherfahrung und Vorstellungskraft. Ich freue mich tatsächlich am meisten über diesen wunderbaren Stoff , wie du auch schon gesagt hast. Der ist wirklich jeden Euro wert.
      Liebe Grüße , Kirsten

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    2. Ich liebe den Oilskin Stoff!
      Die Tasche finde ich absolut klasse - denke aber auch, dass man
      dies auch ohne Schnitt hinbekommt. (naja - vielleicht wenn man
      Original und Nachgemachte nicht nebeneinander legt...)
      Ist sie eigentlich mit Vlieseline "gefüttert? Habe bei Merchant und Mills nichts gefunden. Denke aber, dass es so haltbarer wäre...

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    3. Hallo, ich habe die Jacktar Bag nicht gefüttert, da der dry Oilskin einen guten Stand hat. Ich habe aber inzwischen auch jacktarbags gesehen, wo zusätzlich noch der Stoff verstärkt wurde. Dadurch stehen sie fast auf dem Boden wie Körbe, je nachdem, welche Einlage man benutzt. Das war auch nicht schlecht. Ich glaube, es kommt drauf an, wie man es selber lieber mag. Eher so eine Tasche zum Zusammenknüllen oder eine die mehr Stand hat.
      Liebe Grüße, Kirsten

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  2. Klasse! Ich bin noch am Schlucken, es kann aber durchaus sein, dass mir jeder Euro/Franken whatever diese Tasche wert wird. Ich kann dich total verstehen!
    Glg Kathrin

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    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    2. Liebe Katirn,
      oh ja, ich habe auch länger überlegt, aber wenn man die Entscheidung erst einmal getroffen hat, bereut man es keineswegs. Du sicherlich auch nicht, da du gute Qualität ja auch sehr zu schätzen weisst.
      Liebe Grüße, Kirsten

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  3. Ich finde die Tasche richtig, richtig toll. Aber der stolze Preis hält mich vorerst davon ab den Schnitt zu kaufen. Aber früher oder später werde ich sicher wieder einmal schwach ...
    Anna

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    1. Mir erging es ähnlich, du wirst es aber nicht bereuen.
      Liebe Grüße Kirsten

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  4. du hast das so schön beschrieben liebe Kirsten. Ich bin ja auch schon die ganze Zeit am Hin und Her überlegen, soll ich nun diesen Stoff kaufen oder nicht. Ja, er ist ein Traum, aber ich gehöre definitiv nicht zu den Gerntaschennähern, deshalb habe ich es noch nicht gewagt. Aber deine Tasche ist wirklich ein Traum, in Echt sowieso.
    Nun trage deine Tasche in Ehren und denke immer an das tolle Wochenende.
    Liebste Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina,
      wahrscheinlich hast du Recht und sie liegt mir deshalb so am Herzen, weil ich dadurch immer an dieses schöne Wochenende in Lüneburg denke. Und gerade deshalb werde ich sie sehr in Ehren halten und tragen bis sie auseinanderfällt.
      Liebe Grüße Kirsten

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  5. Der Text trifft meine Meinung zu 100%. Toll geschrieben.

    Das mit der persönlichen Bindung gefällt mir am meisten an meiner Tasche. Ein wunderbares Souvenir an ein super schönes Wochenende mit ganz lieben Menschen.

    Fühl dich herzlich gedrückt
    Paola

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    1. Liebe Paola, es hat so viel Spaß gemacht, sie gemeinsam mit Dir zu fertigen, das wird defintiv immer in Erinnerung bleiben.
      Liebe Grüße Kirsten

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