Mittwoch, 5. Februar 2020

Ich nähe mir eine Bluse - Herausforderungen und Varianten

Irgendwann ist es in deinem Kopf soweit und der Vorsatz steht fest:

Jetzt nähe ich mir eine Bluse.


Wie? So eine richtig echte Bluse? Mit Kragen, Knopfleisten und Manschetten an den Ärmeln?

Oh, ja.... an dieses Nähprojekt würde ich mich gern mal herantrauen.




Welche Hürden sind dabei zu überwinden?

Hürde 1: Knopfleisten

Sind glaube ich gut zu bewältigen, wenn da nicht die Knopflöcher wären, die das Gesamtergebnis schnell zu einem Top oder Flop werden lassen.

Hürde 2: Der Kragen

Ein Stehkragen fällt wohl eher in die leichtere Kategorie, hier liegt die Herausforderung in der Exaktheit der Nähte.

Hürde 3: die Ärmelmanschetten mit Schlitz

Eigentlich auch nicht schwer :-) , auch den Ärmelschlitz mit einem Einfassstreifen zu versäubern ist kein Hexenwerk.





Trotzdem gibt es viele Ecken , an denen man als Hobbynäher, egal in welchem Stadium, kurzzeitig verzweifeln kann.

Bei mir war es der eingefasste Ärmelschlitz.



Wenn man, wie ein Ochs vor dem Berg, zum zehnten Mal die Anleitung gelesen hat und genau weiß, der Knoten in meinem Kopf geht auch nicht weg, wenn ich diese Anleitung ein elftes Mal lese, sind andere Methoden gefragt. Am Besten man hat jemanden im Zugriff, den man persönlich fragen kann.

Dies war in meinem Fall ganz einfach, da ich zu dem Zeitpunkt, als ich das erste Mal versuchte einen Ärmelschlitz schön einzufassen auf dem Nähwochenende in Lüneburg war. Um mich herum weitere 95 nähverrückte Frauen. Wäre ja gelacht, wenn da nicht Eine darunter ist, die das perfekt beherrscht. So war es dann auch. 

Aber was mache ich , wenn ich eine Frage habe und merke, allein komme ich nicht weiter?

Na klar, da hilft das Internet. Es gibt inzwischen so viele wunderbare Tutorials auf Blogs,  die lassen sich sehr einfach finden.

Für das Thema: Ärmelschlitze einfassen kann ich euch zum Beispiel das Tutorial von Resa (aka Crearesa) empfehlen. Klickt einfach hier.





Und wenn der Knoten erst einmal geplatzt ist (aber das kennen wir , glaube ich, alle ) ist auf einmal alles ganz logisch und einfach. Und auch wenn das jetzt so lapidar klingt, so bewahrheitet es sich doch immer wieder. Einfach mal über den Rand schauen, aus seiner eigenen Komfortzone heraustreten und den Mut haben, einfach mal zu machen.

Aber es ist bekanntlich noch nie eine Profi vom Himmel gefallen und aller Anfang ist immer schwer. 


An vielen Stellen kann und darf man es sich auch durchaus einfacher machen. Statt "richtiger" Bluse geht auch ein Blusenshirt - ohne Knopfleisten und ohne Kragen, dafür mit einer schönen Belegverarbeitung.

Ärmelabschlüsse können auch einfach gesäumt werden oder mit einem Gummiband zusammengezogen werden. Sie müssen nicht mit Schlitz und Manschetten versehen werden.





Hier bei meiner Karobluse habe ich mir zwar sagenhafte Mühe mit den Ärmelmanschetten gegeben, doch der Rest ist auch mehr Schein als Sein.


Die Knopfleiste ist einfach nur ein aufgesetzter Streifen, auf den ich nachträglich die Knöpfe per Hand angenäht habe. Der Stehkragen ist einfach mit einer Overlocknaht an den Halsausschnitt angenäht. So, dass die Kragenenden vorn genau zusammenstoßen. Bitte vor dem Nähen einer solchen Variante, alles  einmal stecken und schauen, ob euer Kopf da auch hindurchpasst und ihr nicht stecken bleibt.


Aber egal für welche Variante ihr euch entscheidet, am Ende zählt, was gefällt.

Und jetzt fragt ihr euch bestimmt die ganze Zeit, welchen Schnitt ich hier verwendet habe.

(Achtung jetzt kommt Werbung, da mir der Schnitt im Rahmen des Probenähens kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.)

Der Schnitt LaWoodie Blouse von Petra (aka pedilu) ist gerade frisch erschienen. Schaut gern bei ihr auf dem Blog vorbei, dort findet ihr weitere Ausführungen zu diesem Schnitt.




Und wahrscheinlich steht ihr dann am Ende gar nicht vor dem Problem, wie bestimmte Nähtechniken zum Thema Kragen und Manschetten funktionieren (die übrigens in Petras Anleitung alle noch ausführlich beschrieben sind- was einem aber auch nicht bei diesem besagten Knoten im Kopf weiterhilft), sondern ihr habt die Qual der Wahl, wie eure Bluse denn nun aussehen soll.

Auf Instagram findet ihr unter dem Hashtag #LaWoodieBlouse viele weitere Beispiele, die zeigen, wie unterschiedlich ein und derselbe Schnitt umgesetzt werden kann. 

Und gerade das ist das Tolle an unserem Hobby. Jeder kann, egal ob Nähanfänger oder schon Blusenprofi, seine eigene Ideen und seinen eigenen Stil in solch ein Projekt reinbringen. Ich bin selbst gespannt, welche Blusen bei mir noch so folgen werden, Ideen wären ja genug im Kopf vorhanden.


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